Die Eigentümer des Rittergutes Parensen
Nach einer Urkunde vom 10. August 990 schenkte Kaiser Otto III. seiner Schwester Sophie, die Äbtissin in Gandersheim war, im Lis- und Leinegau sechzig Hufe Land, u. a. auch in Parensen. Wenn sich auch die Spuren dieser Schenkung in den folgenden Jahrhunderten verlieren, gehen Historiker davon aus, dass sie die Keimzelle des heutigen Rittergutes ist. In den welfischen Lehnsakten taucht der Besitz nur sporadisch auf. Ab dem 17. Jahrhundert lässt sich die Reihe der Eigentümer des Parenser Gutes lückenlos belegen.
Im Jahr 1750 kaufte Börries Freiherr von Münchhausen-Moringen (1702-1773) den Hof in Parensen und legte damit den Grundstein für den heute in der achten Generation befindlichen Familienbesitz.
Drost und Landschaftsrat Albrecht Friedrich von Münchhausen (1798-1880). Ihm folgte als Eigentümer von Parensen sein Sohn, der Oberhauptmann Börries (1745-1829), der mit Moriziane von Oheimb verheiratet war. Deren Söhne, dem unverheiratet gebliebenen Börries (1794-1849), Königlich hannoverscher Gesandter in Berlin und bevollmächtigter Minister an den Höfen Berlin, Dresden, Wien und London, und dem mit Clementine von Carlowitz verheirateten Königlich hannoverschen Drost und Landschaftsrat Albrecht Friedrich (1798-1880), gehörte Parensen gemeinsam.
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In ihrer Zeit erhielt das Gut durch Ankauf einer ritterschaftlichen Stimme den bis heute gültigen Status eines Rittergutes.
Das Gutshaus und ein Stall wurden von ihnen gebaut und es konnten wesentliche Flächen hinzuerworben werden.
Die Familie des Kammerherren Börries von Münchhausen und der Clementine von der Gabelentz mit ihren vereinigten Gütern Albrecht Friedrichs Sohn, der Kammerherr Börries (1845-1931), verheiratet mit Clementine von der Gabelentz, vereinigte in seiner Hand die Güter Moringen, Parensen, Apelern, Remeringhausen, Nienfeld und Windischleuba.
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Im Jahr 1923 erbte der älteste Sohn von Börries und Clementine, der Dichter Börries Freiherr von Münchhausen, der mit Anna verw. gew. Crusius geb. von Breitenbuch verheiratet war. Der 1874 geborene und 1945 durch Freitod aus dem Leben geschiedene Börries ist mit seinen Gedichten und Balladen berühmt geworden. Die Stadt Göttingen verlieh ihm 1937 ihre Ehrenbürgerrechte.
Da das einzige Kind von Börries und Anna, der 1904 geborene Börries, 1934 an den Folgen eines Autounfalls gestorben war, übernahm 1945 bzw. 1949 nach Enteignung und Vertreibung aus Sachsen der Stiefsohn des Dichters Dr. Siegfried Crusius (1897-1978) den Besitz. Er war der erste der Familie, der in Parensen wohnte, wirtschaftete und von den Einkünften des landwirtschaftlichen Betriebes lebte.
Dr. Crusius vererbte im Jahr 1965 das Rittergut an seinen Neffen Ludwig von Breitenbuch (1935 - 2021).
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Dieser entwickelte den landwirtschaftlichen Betrieb zukunftsfähig weiter. Maßgeblich war die Gründung einer Betriebsgemeinschaft im Jahr 1972, die bis heute besteht. Darüber hinaus ergriff Ludwig von Breitenbuch im Jahr 1992 die Möglichkeit, den im Jahr 1945 enteigneten Gutsbetrieb Sahlis in Sachsen, dessen Eigentümer sein Onkel Dr. Siegfried Crusius war, teilweise zu pachten und später zu kaufen. Aus seiner Ehe mit Yvonne Gräfin zu Ortenburg entstammen vier Kinder.
Das jüngste Kind, Christoph von Breitenbuch übernahm das Eigentum und die Geschäftsführung der Betriebsgemeinschaft im Jahr 2003. Er ist verheiratet mit Verena, geborene von Gottberg. Aus dieser Ehe stammen vier Kinder.
Christoph und Verena von Breitenbuch


Albrecht Friedrich von Münchhausen

Ludwig von Breitenbuch

Die Güter der Familie von Münchhausen
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